5 Jahre RPG 1: Ein Blick zurück und ein Schritt voraus

Freitag, 12.07.2019
Über 250 Fachleute und Interessierte haben sich am Kongress von EspaceSuisse intensiv über eine nachhaltige Raumplanung der Zukunft ausgetauscht. Im Mittelpunkt standen die 5-Jahres-Bilanz über das teilrevidierte Raumplanungsgesetz (RPG 1) und die Umsetzung in den Gemeinden.
Der Jahreskongress von EspaceSuisse 2019 in Solothurn
Der Multiinstrumentalist und Kabarettist Flurin Caviezel brachte am Jahreskongress nicht nur den EspaceSuisse-Direktor zum Lachen.

Bereits zum 5. Mal wurde Solothurn am 4. Juli kurzzeitig zur Schweizer Hauptstadt der Raumplanung: Vertreten waren grosse wie kleine Gemeinden, Städte, Kantone und Bund, Hochschulen und Bundesgericht, Planungsbüros und Investoren sowie Wirtschafts- oder Umweltverbände und viele mehr. Alle kamen sie um zu erfahren, wo wir fünf Jahre nach Inkrafttreten von RPG 1 (vgl. unsere frühere News) stehen und zu diskutieren, was auf der Reise zu einer nachhaltigen Raumplanung noch auf uns zukommt.

Zum Auftakt präsentierte das Netzwerk Raumplanung seine durchzogene Bilanz über die revidierten kantonalen Richtpläne (vgl. unsere frühere News). Eine Übersicht von EspaceSuisse über die Regelungen der Kantone zu Mehrwertausgleich und Baulandmobilisierung zeigte, dass die Kantone in diesen Bereichen ihre Hausaufgaben zwar gemacht haben, da und dort aber durchaus Nachbesserungen angezeigt wären. Zur Abrundung der Bilanz zeichnete eine Reihe Urteile das Bild eines Bundesgerichtes, welches das revidierte Raumplanungsgesetz konsequent anwendet (mehr dazu und zum lebendigen Podiumsgespräch lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Inforaum von Mitte September).

EspaceSuisse zog aber nicht nur allgemein Bilanz über die bisherige Umsetzung von RPG 1 in den Kantonen. An verschiedenen Workshops ging es um ganz konkrete Herausforderungen – insbesondere um die Frage, wie eine qualitativ hochstehende Innenentwicklung zu erreichen ist (siehe auch die aktuellen Seminare «Verdichten mit ISOS» sowie «Siedlungsqualität in der Ortsplanung»). In einem weiteren Workshop ging es um die anstehenden Rückzonungen: Anhand der bisherigen Erfahrungen konnten die Kongressteilnehmenden die schwierigen Fragen intensiv diskutieren.

Während den ersten fünf Jahren der Umsetzung von RPG1 waren vor allem die Kantone stark gefordert: Sie mussten ihre Richtpläne sowie Raumplanungs- und Baugesetze anpassen. In den kommenden Jahren sind nun vor allem die Gemeinden an der Reihe: Denn sie sind es, die das RPG1-Gebot Innen- vor Aussentwicklung konkret umsetzen müssen.

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