Das Wissen über Baukultur soll wachsen

Donnerstag, 15.06.2017
Der «Runde Tisch Baukultur Schweiz» hat diesen Frühling das Positionspapier «Baukultur als Kulturdisziplin. Erwartungen an die Bundesstrategie Baukultur» verabschiedet. Der Runde Tisch fordert, die Forschung zu stärken, die baukulturelle Vermittlung und nationale Baukulturpreise zu fördern. Neben der VLP-ASPAN tragen 14 weitere Institutionen aus Planung, Bau, Kultur, Hochschulen sowie Heimatschutz und Denkmalpflege das Positionspapier mit.

Mit der Kulturbotschaft 2016-2020 hat das Parlament das «Bauen als kulturelle Leistung» anerkannt und das Bundesamt für Kultur BAK beauftragt, «in Zusammenarbeit mit den relevanten Bundesämtern eine interdepartementale Strategie des Bundes für Baukultur» zu entwickeln. Die Kulturbotschaft unterstreicht: «Die Entwicklung einer Strategie zur Förderung zeitgenössischer Baukultur soll qualitätsvollen Lebensraum schaffen und dadurch identitätsstiftend wirken.»

Der «Runde Tisch Baukultur Schweiz» hat massgeblich dazu beigetragen, dass der Bund die Baukultur heute stärker gewichtet. Im Positionspapier heisst es, nun seien Anstrengungen nötig: Die Forschung müsse zu einem lebendigen Verständnis von Baukultur beitragen. Die Bundesstrategie Baukultur, welche der Bund nun entwickeln muss, müsse neue Vermittlungsinstrumente schaffen und vorhandene stärken. Das heisst konkret: Baukultur muss Eingang in den Unterricht der Schulen finden, und es sind Plattformen für den kritischen Diskurs über die aktuelle baukulturelle Entwicklung nötig. Nicht zuletzt sollen davon kleinere Gemeinden profitieren, «wenn sie vermehrt auf professionelle Vermittlungsmaterialien wie Beispielsammlungen zur Innenentwicklung (…) zugreifen können», heisst es im Papier.

Die VLP-ASPAN baut seit Jahren eine solche Beispielsammlung auf. Ab 2018 will sie wichtige Beispiele hochwertiger Innenentwicklung öffentlich zugänglich machen > www.densipedia.ch

Weiter verlangt der Runde Tisch, dass nationale Baukulturpreise vergeben werden. Auch sollen die Prozesse verbessert werden, die zu mehr Qualität im gestalteten Lebensraum führen: Gemeint sind faire und transparente Ausschreibungen und Vergaben von Planungs- und Bauleistungen, sowie Architektur- und Ingenieurwettbewerbe, Studienaufträge und Testplanungen. Zudem sollen die Gestaltungsbeiräte – unabhängige, fachlich geschulte Beratungsgremien – und die Partizipation gestärkt werden.

Und: Die Verträglichkeit mit der Baukultur soll künftig bei sämtlichen raumwirksamen Massnahmen ein Thema sein.

Baukultur bezeichnet sowohl den gestalteten Lebensraum als auch den Prozess seines Entstehens und seiner Pflege. Sie umfasst Hochbauarchitektur, Landschafts- und Innenarchitektur, Städtebau und Raumplanung, Ingenieurwesen, Bauhandwerk sowie Heimatschutz und Denkmalpflege.

Das Positionspapier finden Sie hier auf der SIA-Website.

Jetzt für den 14.6. anmelden:

Kongress 10 Jahre RPG 1