Die Verkehrskosten sind um vier Prozent gestiegen

Dienstag, 11.06.2019
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die neuesten Zahlen zu den Kosten und zur Finanzierung des Verkehrs herausgegeben. Die Kosten stiegen zwischen 2010 und 2015 um vier Prozent. Im 2015 beliefen sie sich auf rund 90 Milliarden Franken. Am stärksten stiegen die Kosten in der Luftfahrt und im Schienenverkehr. Die Kosten des motorisierten Strassenverkehrs stiegen nur leicht. Anteilsmässig ist er aber für 80 Prozent der gesamten Verkehrskosten verantwortlich. Bei allen Verkehrsträgern fallen externe Kosten an.
Verkehr Kosten Autobahn Nationalstrasse
Der motorisierte Strassenverkehr verursacht 80 Prozent der Verkehrskosten im 2015.

Laut BFS verursache der motorisierte Verkehr zu Land, in der Luft und zu Wasser in der Schweiz 2015 volkswirtschaftliche Kosten von gesamthaft 89,7 Milliarden Franken. Das entspreche etwa 11 000 Franken pro Einwohner. Drei Viertel der Kosten würden auf den Personenverkehr entfallen, ein Viertel auf den Güterverkehr.

Teuerster Verkehrsträger ist mit einem Kostenanteil von 80 Prozent die Strasse. Auf dieser ist gemäss BFS aber auch am meisten Verkehr abgewickelt worden. Die Kostenanteile des Schienenverkehrs (12%), des Luftverkehrs (7%) und der Schifffahrt (0,4%) seien deutlich tiefer gelegen.

Verglichen mit dem Jahr 2010 sind die Verkehrskosten um 4 Prozent gestiegen. Stark zugenommen haben die Kosten des Luftverkehrs (+14%) wie auch des Schienenverkehrs (+12%). Die Kosten des motorisierten Strassenverkehrs stiegen nur leicht (+2%). Wachstumstreiber im Luftverkehr waren die gestiegenen Passagierzahlen (+27%), im Schienenbereich waren es die grossen Investitionen.

Über alle Verkehrsträger gesehen sind die Verkehrsmittel für 59 Prozent der Gesamtkosten verantwortlich. 26.1 Milliarden Franken gaben Herr und Frau Schweizer im 2015 allein fürs Auto aus. Der Unterhalt und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur waren 2015 für 17 Prozent der Gesamtkosten verantwortlich, die Verkehrsunfälle für 12 Prozent und die verkehrsbedingten Umwelt- und Gesundheitsschäden für 13 Prozent.

Der Verkehr wird laut den «Verkehrsperspektiven 2040» des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation stark zunehmen (vgl. auch unsere News). Damit einhergehend werden auch die Verkehrskosten weiter steigen.

Die Allgemeinheit bezahlte 2015 rund 12.8 Milliarden der externen Kosten des Verkehrs. 71 Prozent dieser Kosten entstanden im Strassenverkehr. Sie sind zurückzuführen auf Unfälle, Umwelt- und Gesundheitsschäden wie zum Beispiel Lärm (vgl. unsere News). Der Bundesrat ist darum bestrebt, nach dem Verursacherprinzip die Kosten auf die Nutzer abzuwälzen.

Die Medienmitteilung des BFS zu den Kosten und der Finanzierung des Verkehrs finden sie hier.

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