Geologische Tiefenlager: Bund bewilligt Sondierbohrung

Donnerstag, 06.06.2019
Um Atommüll in der Tiefe zu lagern, untersucht die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) den geologischen Untergrund in den Standortregionen Jura Ost, Zürich Nordost und Nördlich Lägern. Dafür reichte sie beim Bund 23 Gesuche für Sondierbohrungen ein. Aktuell hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die Sondierbohrung Stadel 2 in der Region Nördlich Lägern bewilligt. Das UVEK führt für jedes Gesuch ein eigenes Bewilligungsverfahren. Bis jetzt hat es fünf von 23 Gesuchen bewilligt.

Die Nagra reichte je acht Gesuche für Sondierbohrungen in den beiden Standortregionen Jura Ost (AG) und Zürich Nordost (TG und ZH) sowie sieben in der Standortregion Nördlich Lägern (AG und ZH) ein. Laut der Medienmitteilung vom UVEK gingen 472 Einsprachen zu den Gesuchen in Jura Ost ein. Zu den Gesuchen in Zürich Nordost gingen 99 Einsprachen ein. Und 132 Einsprachen gingen zu den Gesuchen in Nördlich Lägern ein.

Mit den Sondierbohrungen untersucht die Nagra seit diesem Jahr den Untergrund genauer. Darauf gestützt wird die Nagra gegen 2022 bekanntgeben, für welche Standorte sie Rahmenbewilligungsgesuche für den Bau von geologischen Tiefenlagern ausarbeiten wird.

Die Standortsuche für geologische Tiefenlager regelt der Bund im «Sachplan geologische Tiefenlager (SGT)». Von 2019 bis 2029 läuft die dritte Etappe. In dieser Zeit wird der Bund die Rahmenbewilligung für den Bau der geologischen Tiefenlager erteilen. Diese Bewilligung wird das Parlament und eventuell auch das Volk zwischen 2030-2031 genehmigen. Das erste Tiefenlager wird frühestens 2050 in Betrieb gehen.

Jetzt für den 14.6. anmelden:

Kongress 10 Jahre RPG 1