Ideensammlung zur Unterstützung in der Krisenzeit

Donnerstag, 02.04.2020
Der Coronavirus und dessen Bekämpfung lassen die Raumplanung in den Hintergrund rücken. Dennoch will EspaceSuisse einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten. Aus allen Landesteilen tragen wir laufend kreative Ideen und sinnvolle Angebote zusammen, die im weiteren Sinn einen Bezug zur Raumplanung haben.

Die Ideen und Angebote unterstützen insbesondere den Detailhandel, der schon vor der Coronakrise in einem empfindlichen Strukturwandel steckte, aber er soll auch Hilfe für die Gastronomie oder das Kleingewerbe bieten – alles Branchen, die Leben und Begegnung in die Ortszentren bringen.

Aktuell lassen sich wohl Tausende Ideen im Internet finden. EspaceSuisse hat die nachfolgende Liste mit Unterstützung des Schweizerischen Städteverbandes erstellt. Sie bietet eine kleine Auswahl an Aktivitäten und wird laufend mit neuen Ideen ergänzt. (Stand: 9.4.2020)

Liegenschaften und Eigentum

  • Schweizerischer Hauseigentümerverband: Hier finden sich allgemeine Antworten auf die wichtigsten Rechtsfragen rund um die Corona-Pandemie und deren Auswirkung auf das Eigentum.
  • Casafair, der Verband für verantwortungsvolle Hauseigentümerinnen und -eigentümer, setzt auf die Solidarität zwischen Vermietenden und Mietenden und empfiehlt, Lösungen im Gespräch zu suchen.
  • Die Stadt Luzern verlängert die Zahlungsfristen und verzichtet darauf, Verzugszinsen für verspätete Zahlungen zu erheben (nicht für Steuern).
  • Aarau gewährt zinslose Darlehen an Kleinstunternehmen, um eine weiteres Ladensterben im Zentrum zu verhindern.

Mietzinsreduktion für Detailhandel und KMU

  • Verschiedene Städte gewähren Mietreduktionen für den Detailhandel, zum Beispiel die Stadt Genf.
  • Die Stadt Zürich gewährt Gewerbemietenden, deren Mietobjekt direkt von einem behördlichen Nutzungsverbot betroffen ist, auf Gesuch hin eine Mietzinsreduktion.
  • Bellinzona verzichtet - für maximal drei Monate - auf die Mieten für die zwangsweise geschlossenen, wirtschaftlich genutzten Räumlichkeiten. Die Gemeinde lädt private Vermieter ein, dies ebenfalls zu tun.

Direkte Unterstützung von Detailhändlern

  • In der Romandie hat der Gründer der Website QoQa eine Internetplattform zur Unterstützung des lokalen Gewerbes lanciert. Auf der Plattform können Einkaufsgutscheine mit einem Wert von 100 Franken für 90 Franken gekauft werden. Die lokalen Händler ihrerseits erhalten 120 Franken. Die Differenz von 30 Franken wird von zwei Versicherungsgesellschaften übernommen: der Groupe Mutuel und der Vaudoise.
  • Die Gemeinde Glarus ruft die Einwohnerinnen und Einwohner dazu auf, die Lieferservices von Glarner Bäckern, Metzgern, Dorfläden und Gastronomiebetrieben zu nutzen sowie lokal einzukaufen: Glarus liferet
  • Die Stadt St.Gallen hat eine möglichst vollständige Übersicht zusammengestellt, welche Geschäfte offen haben, welche Lieferdienste oder Onlinebestellungen anbieten.
  • Demazone.ch ist ein E-Shop zur Unterstützung und Belebung der lokalen Wirtschaft. Auf dieser Plattform können Produzenten und Verkäufer lokaler Produkte aus Neuenburg, Le Locle, La Chaux-de-Fonds und einigen weiteren Gemeinden effizient und geschützt online ihre Waren verkaufen.
  • Toggenburg: Die Stadt Lichtensteig gründete zusammen mit einigen Mitstreitern den Toggenburgshop. Es handelt sich um ein Shop-in-Shop-System, bei dem bereits nach wenigen Tagen über fünfzig regionale Produzenten und Geschäfte mitmachen. Die Initianten organisieren die IT, die Logistik und die gesamte Zahlungsabwicklung. Im Toggenburg wird gratis geliefert.
  • Im inneren Kantonsteil Schwyz hat die junge Wirtschaftskammer unter dem Namen «Gutscheine Schwyz» eine Plattform aufgebaut, auf der man heute Gutscheine von Detailhändlern und Gastronomen kaufen kann, die dann in einer späteren Phase eingelöst werden können.

Lieferdienste für Einkäufe

In vielen Gemeinden und Städten werden bestehende Lieferdienste ausgeweitet oder neue Angebote geschaffen. Einige Beispiele:

  • Die Stadt Biel-Bienne listet auf einer Website viele Lieferdienste und Helferplattformen für die Stadt und die Region auf.
  • In der Stadt Luzern haben zwei private Initiativen (Verein Vicino und die Genossenschaft Zeitgut) gemeinsam einen Gratis-Lieferdienst aufgebaut und decken damit das ganze Stadtgebiet ab.
  • ChurPlus wickelt im Auftrag der Stadt Chur kostenlos Einkäufe für Risikogruppen ab.
  • Die Stadt Carouge listet auf einer übersichtlichen Website alle Informationen zur Coronakrise auf. Eine spezielle Liste gibt Auskunft über die Öffnungszeiten und Lieferbedingungen der Geschäfte und Restaurants.

Verkehr/Parkierung

  • Verkaufspersonal, Mitarbeitende von Arztpraxen und Kita-Mitarbeitende können in der Stadt Bern Gratis-Parkkarten beantragen.
  • Mitarbeitende der Grundversorgung können in der Stadt Zürich und in der Stadt Winterthur gratis parkieren.
  • Die Gemeinde Glarus verzichtet darauf, Parkgebühren zu erheben. Alle gültigen Parkbewilligungen werden kostenlos und automatisch um zwei Monate verlängert.
  • In Frauenfeld werden bis auf weiteres auf dem gesamten Stadtgebiet die Parkgebühren erlassen.
  • Die Stadt Sion verzichtet von März bis Ende Juni auf die Gebühren für Parkkarten und Strassencafés.

Allgemeine Hilfe und weitere Links

Der Bund unterstützt die Wirtschaft mit verschiedenen Massnahmen wie Liquiditätshilfen als Soforthilfe. Der Bundesrat hat insgesamt 40 Milliarden Franken Unterstützungsgelder gesprochen. Sie sollen die wirtschaftlichen Folgen abfedern, die sich aufgrund der Bekämpfung des Coronavirus ergeben. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Staatssekretariats für Wirtschaft.

Aufgrund der Corona-Krise sind derzeit viele Geschäfte geschlossen. Der Bundesrat ruft die Miet- und Vermietparteien auf, «konstruktive und pragmatische Lösungen» bei Geschäftsmieten zu finden. Er will aber nicht selber eingreifen.

Um die Handhabung der elektronischen Unterschrift zu vereinfachen, hat der Bundesrat eine entsprechende Verordnung verabschiedet. Diese sieht eine Videoidentifikation bei der Ausstellung von Zertifikaten vor.

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