Jugendliche fahren weniger Velo

Dienstag, 01.10.2019
Die Schweizer Bevölkerung wird immer mobiler – das ist auch bei Kindern und Jugendlichen nicht anders: Sie nutzen den öffentlichen Verkehr (öV) häufiger als vor 20 Jahren. Dafür fahren sie weniger Velo.

Gleich drei Bundesämter haben sich dem Mobilitätsbedürfnis der Jüngsten angenommen. Die Analyse des Bundesamts für Gesundheit (BAG), für Sport (BASPO) und für Strassen (ASTRA) zeigt: Das Mobilitätsmuster der Kinder und Jugendlichen hat sich in den letzten 20 Jahren geändert: mehr öV, weniger Velo. Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren legen heute markant längere Distanzen mit dem öV und zu Fuss zurück als mit dem Velo.

Es sind aber allem die 13- bis 15-Jährigen, die sich weniger als früher auf den Sattel schwingen. Inzwischen scheine die Talsohle aber erreicht zu sein, wie es in der Mitteilung des Bundes heisst. Leicht zugenommen habe die Nutzung von Mini-Trottinettes oder Kickboards.

Die Studie nahm auch die verpönten «Elterntaxis» unter die Lupe: Deren Anteil auf Schulwegen ist weniger hoch als allgemein vermutet. Durchschnittlich werden schweizweit 13% der 6- und 7-jährigen Kinder mit dem Auto in die Schule gefahren. Dabei sind es in der Romandie (27%) und im Tessin (18%) weitaus mehr als in der Deutschschweiz (8%). Dies mag weniger mit dem Sprachraum zu tun haben als mit den längeren Schulwegen.

Die Mobilitätsmuster von Kindern und Jugendlichen sind ein wichtiger Indikator für die Entwicklung des Verkehrsverhaltens in der Zukunft. Dabei zeigt sich zum Beispiel auch, dass heute deutlich weniger junge Erwachsene zwischen 18 und 22 Jahren einen Autoführerausweis besitzen. Mit 27 bis 30 Jahren sind es jedoch wieder praktisch gleich viele Personen wie früher. Die jungen Menschen verzichten also nicht grundsätzlich aufs «Billet», sondern zögern die Fahrprüfung einfach hinaus.

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