Pilotprojekt zu Bodenindexpunkten kommt voran

Dienstag, 08.12.2020
Die Waadtländer Region Morges will künftig die Qualität des Bodens in der Planung besser berücksichtigen. Im Rahmen eines Pilotprojekts wird derzeit das Instrument der Bodenindexpunkte getestet.
Bodenindexpunkte

Kernstück des Projekts sind Bodenqualitätskarten. Die Bodenindexpunkte spiegeln die Ökosystemleistungen, die der Boden erbringt – zum Beispiel die Wasserfiltration oder die Nährstoffgrundlage. Damit kann die unterschiedliche Bodenqualität verstärkt in die raumplanerische Interessenabwägung einfliessen. Ziel ist, die Bautätigkeit auf die weniger wertvollen, versiegelten oder bebauten Böden zu lenken (mehr zum Instrument im Kurzfilm hier).

Seit letztem Sommer fanden verschiedene Workshops mit dem Gemeindeverband der Region Morges und mit Fachleuten des Kantons Waadt sowie verschiedener Hochschulen statt. Bald sollen die ersten Bodenqualitätskarten für die Region Morges präsentiert werden.

Es sei das erste Projekt seiner Art in der Schweiz, heisst es in einer Information von sanu durabilitas, der Stiftung für nachhaltige Entwicklung in Biel, die das Projekt initiiert hat und begleitet.

Bodenqualität in der Raumplanung

Das Instrument der Bodenindexpunkte wurde im
NFP 68, dem Nationalen Forschungsprogramm zum Boden, ausführlich behandelt und ist auch Teil der «Bodenagenda für die Raumplanung», dem Synthesebericht 3. Das Autorenteam misst dem Instrument grosse Bedeutung zu, zeigt aber auch, dass eine einseitige Optimierung die Zersiedelung weiter fördern kann. Mitverantwortlich für den Teilbericht sind der ehemalige Direktor von EspaceSuisse Lukas Bühlmann sowie Samuel Kissling, Leiter Recht von EspaceSuisse.

Damit die Raumplanung die Bodenqualität besser berücksichtigen können, sind entsprechende Bodendaten notwendig. Das Bodenkompetenzzentrum KOBO befindet sich im Aufbau (siehe auch News vom 14.5.2020).

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