Tempo 30 setzt sich mehr und mehr durch

Mittwoch, 01.09.2021
Weniger Strassenlärm, mehr Sicherheit, besserer Verkehrsfluss und geringere Abgasbelastung: Die Argumente für eine Beschränkung auf Tempo 30 in Stadt- und Ortszentren setzen sich zunehmend durch. Dabei handelt es sich nicht einzig um ein städtisches Phänomen.
Köniz Ortszentrum Tempo 30
Im Zentrum von Köniz in der Agglomeration von Bern wurde Tempo 30 getestet und aufgrund der guten Erfahrungen definitiv eingeführt. (Foto: M. Ramseyer, EspaceSuisse)

Vielerorts stelle sich nur noch die Frage, auf welchen Strassen man den Verkehr verlangsame und wie schnell man dies tue, sagt Paul Schneeberger, Leiter Verkehrspolitik beim Schweizerischen Städteverband. Viele Städte planen, den Verkehr zumindest in der Nacht und auf Hauptstrassen zu entschleunigen – so wie in Lausanne: Die Waadtländer Kantonshauptstadt gilt als Pionierin bei der Verkehrsberuhigung. Nach erfolgreichen Einzelversuchen in den letzten zwei Jahren gilt nun ab September dieses Jahres praktisch auf allen Strassen Tempo 30 ab 22 Uhr. Die Stadt Zürich wiederum will bis frühestens 2030 die reduzierte Höchstgeschwindigkeit auf fast allen Strassen einführen. Auch in Winterthur soll bis 2040 auf dem ganzen Stadtgebiet Tempo 30 gelten, mit ganz wenigen Ausnahmen.

Tempo 30 ist aber nicht nur ein Stadt-Phänomen. Zum Beispiel kennen knapp zwei Drittel aller Bündner Gemeinden Tempo 30-Zonen. Die Akzeptanz für Tempo 30 ist in den letzten Jahren gestiegen, da verkehrsberuhigte Räume unter anderem die Sicherheit verbessern (siehe auch die 10 Aspekte der Siedlungsqualität von EspaceSuisse).

Doch die Massnahmen sorgen auch für Kritik. In mehreren schweizerischen Städten wie zum Beispiel Bern, Basel oder Zug gab es teilweise heftigen Widerstand von bürgerlicher Seite. Der Trend aber ist klar – auch international. Mehrere Grossstädte wie Helsinki, Madrid, Brüssel oder aktuell auch Paris haben in den vergangenen Monaten Tempobeschränkungen eingeführt.

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