Per Ende 2020 hat das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) im Vergleich zum Vorjahr 29 Gemeinden weniger gezählt, deren Anteil an Zweitwohnungen höher ist als die erlaubten 20 Prozent. Rund ein Drittel davon – exakt neun Gemeinden – fielen weg, weil sie zwischenzeitlich fusioniert haben. Meistens aber würde der Zweitwohnungsanteil nach einer Fusion zweier Gemeinden nicht unter 20 Prozent sinken, wie das ARE in einer Medienmitteilung schreibt. Zum Beispiel im Tessin: Bei der Gemeindefusion von Verzasca schlossen sich fünf Gemeinden zusammen. Vor der Fusion waren alle fünf als «Zweitwohnungsgemeinden» erfasst, heute ist es nur noch eine. Einzig Bauen (UR) weist nach der Fusion mit Seedorf neu einen Zweitwohnungsanteil von unter 20 Prozent auf.
Zweitwohnungsinitiative
Am 11. März 2012 nahmen die Stimmberechtigten die Zweitwohnungsinitiative äusserst knapp mit 50,6 Prozent an. Das Bundesgesetz über Zweitwohnungen (ZWG) ist seit Anfang 2016 in Kraft und begrenzt die Anzahl Zweitwohnungen in den Gemeinden grundsätzlich auf 20 Prozent. Es gibt aber diverse Ausnahmen vom Bauverbot, vor allem für Umnutzungen und Erweiterungen bestehender Wohnungen.
Mehr zum Thema Zweitwohnungen erfahren Sie auf unserer Website und im Dossier des ARE.
Online-Tagung vom 2. Juni 2021
Siedlungsentwicklung nach innen in Zweitwohnungsgemeinden
Die Zweitwohnungsgesetzgebung ist seit fünf Jahren in Kraft. Der Bund hat den Auftrag, die Auswirkungen auf touristische und regionalwirtschaftliche Entwicklungen regelmässig zu untersuchen. Im ersten Teil der Tagung werden die Resultate der ersten Wirkungsanalyse diskutiert. Danach steht die laufende Umsetzung von RPG 1 im Fokus: Die Zersiedlung soll gestoppt und die Siedlung nach innen entwickelt werden. Wie kann dies in Gemeinden gelingen, die mit einem Bevölkerungsrückgang und dem Druck auf die altrechtlichen Wohnungen zu kämpfen haben? Es werden Beispiele präsentiert, wie Zweitwohnungsgemeinden diese Herausforderungen angehen können.
Weitere Informationen und Anmeldung auf espacesuisse.ch.
