Denkmalpflege-Kommission EKD publiziert Grundsätze zu 10 Themen

Montag, 28.01.2019
Aus Anlass des Europäischen Jahrs des Kulturerbes (2018) hat die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) ihre Grundsatzpapiere überarbeitet. Neu sind auf ihrer Website 10 Papiere mit Wissen und Standpunkten zu finden. Es gibt sie zu Themen wie Energie, Erdbebensicherheit, Kunst, Mobilfunkantennen oder Verdichtung, natürlich jeweils mit Bezug zu Baudenkmälern und dem Schutz des Kulturerbes.

Die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) ist die beratende Fachkommission des Bundes für Denkmalpflege, Archäologie und Ortsbildschutz. Der Bundesrat wählt ihre Mitglieder. Ihre neuen und/oder überarbeiteten Grundsatzpapiere ergänzen die schon 2017 erschienenen «Leitsätze zur Denkmalpflege in der Schweiz».

Die 10 Grundsatzpapiere richten sich an Denkmalpfleger und Archäologen, aber auch an politische Entscheidungsträger, Eigentümerinnen und andere Interessierte:

Erdbebensicherheit bei Baudenkmälern (PDF, 58 kB, 22.06.2018)

Unterirdisches Bauen im historischen Bereich (PDF, 51 kB, 22.06.2018)

Mobilfunkantennen an Baudenkmälern (PDF, 50 kB, 22.06.2018)

Fenster am historischen Bau (PDF, 51 kB, 22.06.2018)

Historische Zimmer in Museen (PDF, 59 kB, 22.06.2018)

Kunst am Baudenkmal (PDF, 49 kB, 22.06.2018)

Schutz der Umgebung von Denkmälern (PDF, 49 kB, 22.06.2018)

Energie und Baudenkmal (PDF, 58 kB, 22.06.2018)

Rekonstruktion und Wiederherstellung (PDF, 55 kB, 22.06.2018)

Verdichtung (PDF, 55 kB, 22.06.2018)

Sie enthalten Erklärungen und Empfehlungen, um im Umgang mit dem kulturellen Erbe sinnvolle Entscheidungen treffen zu können.

Grundsatzdokument «Verdichtung» und Denkmalpflege

Im Grundsatzdokument «Verdichtung» wird beispielsweise erklärt, was Verdichtung ist (bzw. Siedlungsentwicklung nach innen) und welche Methoden es gibt. Es wird gefordert, dass Verdichtung im Umfeld von Denkmälern «wenigstens den Anspruch einlösen (muss), Raum für mehr Bewohner oder mehr Arbeitsplätze zu schaffen». Es wird betont, dass bei der Festlegung potenzieller Verdichtungsgebiete oder bei Bauvorhaben nicht nur das Einzelobjekt, sondern der grössere räumliche Kontext zu betrachten ist, also auch gestaltete Freiräume und Kulturland.

Weiter erläutert das Papier, welche Inventare (z.B. das ISOS) zur Beurteilung eines Vorhabens heranzuziehen sind und wie man vorgehen sollte («Handlungsstrategien»). Als ein Arbeitsinstrument werden u.a. «Ampelpläne» empfohlen (rot= Tabuzonen, orange = Spielraum für Entwicklung vorhanden, grün = freie Entwicklung im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten). Den Gemeinden wird empfohlen, potenzielle Verdichtungsgebiete vorausschauend in drei Schritten zu ermitteln:

  1. Sämtliche Interessen inklusive Ortsbildschutz frühzeitig ermitteln
  2. Ein räumliches Konzept für das ganze Gemeindegebiet erstellen
  3. Interessenabwägung schriftlich dokumentieren.

Die Grundsatzpapiere sind nicht alle gleich aufgebaut. Einige (z.B. Mobilfunkantennen) geben relative konkrete Anweisungen, andere (z.B. Untergrund) enthalten eher Denkanstösse. Alle Papiere sind auf der Website der EKD zu finden.

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