
Baukultur ist eine Querschnitts- und Gemeinschaftsaufgabe. Für gutes Gelingen gibt es keine Zauberformel. Ein Versuch der Hochschule Luzern wies auf die Spuren zum Erfolg hin. Durch eine Analyse der Wakkerpreis-Gewinnerinnen der letzten 50 Jahre gelang es, die Bedingungen für eine hohe Baukultur zu identifizieren: Es sind Menschen – Schlüsselpersonen, die eine Kultur und eine Haltung für gute Baukultur schaffen, und dies für die und mit den Menschen, die diese Räume nutzen.
Bestätigt wurde diese Erkenntnis auch durch die eindrücklichen Präsentationen aus verschiedenen Gemeinden wie etwa aus Lichtensteig SG, der diesjährigen Wakkerpreis-Gewinnerin, oder die Berichte zu den räumlichen Dorfbildern aus Glarus Nord. Ariane Widmer, Architektin und Kantonsplanerin in Genf, fasste beim abschliessenden Podium mit einem schönen Bild zusammen, um was es bei hoher Baukultur geht: Dornröschen gebe es überall – auch dort, wo sie nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Man müsse nur hinschauen, und dann brauche es einen Prinzen, der Dornröschen wachküsst. Also vielleicht doch eine Art Zauberformel, die notabene nicht nur gute Baukultur ins Leben ruft, sondern auch allgemein für die Raumplanung gelten könnte.
Die nationale Tagung wurde gemeinsam vom Bundesamt für Kultur, dem Schweizer Heimatschutz, der Hochschule Luzern und EspaceSuisse durchgeführt und vom Schweizerischen Gemeindeverband und dem Schweizerischen Städteverband unterstützt.