Bei diesen Aufgaben werden sie der künftige Direktor Damian Jerjen und das Team von EspaceSuisse mit Beratung, Information und guten Beispielen unterstützen. Damit die Transformation des Siedlungsgebiets gelingt, will Jerjen die partizipativen Prozesse in den Gemeinden und die Kooperation mit der Wirtschaft stärken.
Der Raumplanungsverband EspaceSuisse wurde 1943 als Schweizerische Vereinigung für Landesplanung gegründet. Seither vernetzt er alle Akteure der Raum- und Verkehrsplanung, der Jurisprudenz und der Architektur, um eine koordinierte, die Ressource Boden effizient nutzende Raumentwicklung zu fördern. Der Verband informiert, berät und unterstützt Gemeinden, Kantone, Bund und weitere Organisationen in Planungs- Bau- und Rechtsfragen.
Transformation des Siedlungsgebiets in den Gemeinden unterstützen
Damian Jerjen ist studierter Volkswirtschafter (Universität Bern) und hat das MAS in Raumplanung an der ETH Zürich absolviert. Seit 2009 ist er Kantonsplaner und Chef der Dienststelle für Raumentwicklung im Kanton Wallis. Als solcher leitete er Reformprojekte, etwa das Projekt «Raumentwicklung 2020», dessen Ziel die Anpassung der raumplanerischen Instrumente an aktuelle Herausforderungen war. Unter seiner Leitung entstanden das Kantonale Raumentwicklungskonzept (KREK) und der neue kantonale Richtplan, der in Kürze vom Bundesrat genehmigt werden dürfte. Auch die Revision des kantonalen Ausführungsgesetzes zum RPG gelang unter Jerjen: Dieses Gesetz regelt den Mehrwertausgleich im Kanton, erlaubt den Gemeinden, die Baulandhortung zu bekämpfen, und wurde 2018 von den Walliser Stimmberechtigten mit hohen 72,9% gutgeheissen. Dieser Erfolg ist umso beeindruckender, da die Walliser noch 2013 das eidgenössische RPG mit über 80% Nein-Stimmen abgelehnt haben. Jerjen ist Vorstandsmitglied der Kantonsplanerkonferenz (KPK) und in nationalen Gremien vertreten (z.B. im Rat für Raumordnung).
Die grosse Herausforderung der Raumplanung ist heute die Innenentwicklung. Sie beinhaltet die Transformation des bestehenden Siedlungsgebiets. Bestehende Quartiere werden entwickelt, verdichtet und umgenutzt; Dorfkerne werden revitalisiert, Brachen beplant, zwischengenutzt und neu gebaut. «Diese Transformation unserer Gemeinden gelingt nur mit dem partizipativen Einbezug der Bevölkerung. Auch das Gespräch mit der Wirtschaft ist entscheidend. Hier möchte ich Akzente setzen», sagt Damien Jerjen.
Langjähriger Direktor Lukas Bühlmann tritt kürzer
Der Ende Jahr abtretende Direktor von EspaceSuisse, Lukas Bühlmann, hat die Schweizer Raumplanung über Jahrzehnte als Jurist (seit 1991), Geschäftsleiter (seit 2003) und Brückenbauer zwischen Forschung, Lehre und Praxis sowie den staatlichen Ebenen geprägt. Er wurde dafür mit dem Ehrendoktor der Universität Basel ausgezeichnet.
EspaceSuisse-Direktor Lukas Bühlmann trug als Befürworter und Gestalter der Revision des RPG sowie als Ansprechpartner für verschiedenste Interessenvertreter massgeblich dazu bei, dass in der Schweizer Raumplanung ein Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigeren Raumnutzung eingeleitet wurde. Ihm waren der Erhalt der vielfältigen und intakten Landschaften der Schweiz und die Förderung der Siedlungsqualität wichtig. Den Verband baute Bühlmann zu einer modernen, national wahrgenommenen Kompetenzplattform und leistungsfähigen Beratungsstelle um. Nach seinem Rücktritt Ende 2019 wird er kürzer treten, aber noch vereinzelt Beratungsmandate übernehmen.
Den Lebenslauf des neuen Direktors Damian Jerjen finden Sie nachstehend als PDF. Bilder des künftigen Direktors sind auf Anfrage erhältlich via annemarie.straumann@espacesuisse.ch