NFP 68 «Ressource Boden»: Bodenqualität soll Schlüsselgrösse werden

Montag, 17.12.2018
Der Verlust von Kulturland schreitet voran. Es sind zudem vorwiegend die qualitativ wertvollsten Böden, die durch Bautätigkeit verbraucht werden. So lautet ein Ergebnis des Nationalen Forschungsprogramms «Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden» (NFP 68), dessen Ergebnisse nun publiziert wurden. Um Gegensteuer zu geben, empfehlen die Fachleute, dass künftig die «Bodenqualität» zu einer Schlüsselgrösse im Umgang mit dem Boden werden müsse – auch in der Raumplanung.

Wie die Expertengruppe, die den Sachplan FFF überarbeitet (vgl. News vom 8. Feb. 2018), stellten auch die am NFP Beteiligten fest, dass über weite Flächen kaum Bodeninformationen vorliegen. Daten zu Bodeneigenschaften und -qualität sind Mangelware. Forschende entwickelten darum Methoden, um diese Eigenschaften zu erheben, bewerten und die Bodenqualität messbar zu machen, so dass die Bodenqualität bei raumplanerischen Entscheiden berücksichtigt werden kann. Die Forderung: Bodenqualität muss in die Raumplanung integriert werden (vgl. Mitteilung).

Daten reichen aber nicht. «Damit die Bodenqualität in der Raumplanung berücksichtigt wird, bedarf es einer neuen gesetzlichen Grundlage, welche die Bodenqualität in die Interessenabwägung einbezieht», heisst es in Synthesebericht 3, der Empfehlungen für die Raumplanung enthält. Mehr dazu: Unsere News vom Mai 2018.

Das revidierte Raumplanungsgesetzt (RPG-1) hat laut dem Bericht zwar das Ausscheiden neuer Bauzonen gebremst. Dennoch geht Kulturland weiterhin vor allem durch die Bautätigkeit ausserhalb der Bauzonen verloren. Um nicht noch mehr Boden von hoher Qualität zu verlieren, sei keine Zeit zu verlieren, mahnte der Präsident des NFP 68 im Vorwort. Ein Instrument dazu ist die anstehende zweite Revision des RPG (RPG-2).

Im NFP 68 wurden von 2012 bis 2017 die ökonomischen und ökologischen Leistungen der Ressource Boden erforscht. Ziel war es, das Wissen über den Boden zu verbessern, Instrumente für die Bewertung der Bodenqualität zu erarbeiten und Strategien zur nachhaltigen Nutzung zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden in 5 Synthesen sowie in einer Gesamtsynthese zusammengeführt. EspaceSuisse-Mitarbeitende, darunter der Direktor Lukas Bühlmann, gehörten zum Autorenteam von Synthese 3.

www.nfp68.ch

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