Vier Jahre nach Inkrafttreten des Zweitwohnungsgesetzes müssen die Auswirkungen auf die touristische und regionalwirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Regionen untersucht werden. So will es Artikel 19 des Zweitwohnungsgesetzes, das den Bau von Zweitwohnungen einschränkt. Nun liegt die Wirkungsanalyse vor; der Bundesrat hat den Bericht am 12. Mai zur Kenntnis genommen.
Handlungsbedarf sieht der Bundesrat vor allem in zwei Bereichen: beim Wissensmanagement und beim Vollzug in den Kantonen. Zudem soll ein Monitoring aufgebaut werden, um 2025 erneut eine Wirkungsanalyse durchzuführen. Keine zusätzlichen Massnahmen seien hingegen derzeit aus wirtschaftlicher Sicht nötig, heisst es in der Medienmitteilung des Bundesrates. Auch für eine Anpassung des Gesetzes aus dem Jahre 2016 sei es noch zu früh, da teilweise noch Übergangseffekte wirkten.
In einer ersten Reaktion zeigten sich die Gebirgskantone enttäuscht. Die Analyse habe zu lange gedauert, kritisiert die Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) in einer Medienmitteilung. Die Ergebnisse der Wirkungsanalyse würden sich nicht mit den Erfahrungen der betroffenen Gebirgskantone decken. Zudem fehlten Erkenntnisse aus der COVDID-19-Krise, obwohl davon bedeutende Auswirkungen auf die Zweitwohnungen zu erwarten sind. Die RKGK fordert eine Revision des Zweitwohnungsgesetzes.
Zweitwohnungsgesetz
Hier können Sie die Wirkungsanalyse des Bundes herunterladen.
Weitere Informationen zum Zweitwohnungsgesetz finden Sie auf der Website von EspaceSuisse.
Tagung zu Zweitwohnungen vom 2.6.2021
Das Bundesgesetz über Zweitwohnungen ist seit fünf Jahren in Kraft; höchste Zeit für eine Bilanz. Wir ziehen sie an der Online-Tagung «Siedlungsentwicklung nach innen in Zweitwohnungsgemeinden» vom 2. Juni. Im Zentrum stehen die Resultate der ersten Wirkungsanalyse des Bundes sowie Zweitwohnungsgemeinden, die mit dem Druck auf altrechtliche Wohnungen umgehen müssen. Wie tun sie das?
Wie wirkt sich das Zweitwohnungsgesetz aus?
Eine Studie des Schweizer Wirtschaftsgeografen Christian Hilber die bereits 2020 im Journal of Urban Economics publiziert wurde, zeigt, dass der von den Gebirgskantonen befürchtete wirtschaftliche Schaden tatsächlich eingetroffen ist. Hier geht's zur News von EspaceSuisse.